Diese 4,2 km lange Feierabendtour haben wir für dich auf komoot aufgezeichnet.
Schau sie dir dort an und wandere sie mal nach Feierabend oder an einem schönen Sonntagnachmittag nach.
Die Wanderung führt dich vom Gasthaus zum Uhlberg, den Berg hinauf, über den Fratzenweg hin zum Uhlbergturm und wieder zurück. Im Anschluss empfehlen dir wir die Einkehr auf ein kühles Getränk im Biergarten oder eine ordentlich schwäbische Stärkung.
Hier ein paar Fakten zu den einzelnen Stationen:
Der Uhlberg
Der Uhlberg liegt im Stadtgebiet von Filderstadt mit einer Höhe von 469,6 m. Er ist ein Ausläufer des Schönbuchs, am südlichen Rand der Filderebene im Landkreis Esslingen.
Etwa 3 km nordwestlich befindet sich das Siebenmühlental.
Besonders wegen seines Aussichtsturms ist er ein beliebtes Naherholungsziel.
Der Fratzenweg
Ein Wanderer direkt am Uhlbergturm, Einstein am Einstieg und über 35 weitere Gesichter oder Fratzen zieren den Weg. Dieser beginnt hinter dem Gasthaus zum Uhlberg im Bonländer Weg und führt in 2,5 km bis zum Turm.
Schaffer dieser Fratzen mit der Kettensäge und anderem Holzwerkzeugen ist Adalbert Bachofer. Er selbst wohnt direkt am Weg – sein Haus ist nicht zu verkennen. In Bezug auf die Verletzung der Bäume sind die Kunstwerke umstritten, doch beteuert Bachofer, dass er nur unempfindliche Stellen bearbeite. Da er jedoch in die Rinde eingreift und diese Öffnungen Zugang für Pilze und Fäulnis bieten, ist von der Nachahmung strickt abzuraten.
Der große Wanderer jedoch ist aus dem Stamm eines zu fällenden Baumes entstanden. Dieser drohte nämlich mit seinen Wurzeln den Turm anzugreifen. Daher hat Bachofer 2009 im Auftrag des SAV diese Skulptur geschaffen.
Die Empfehlung für diesen Weg erhielten wir aus dem Buch 111 Orte im Stuttgarter Umland, die man gesehen haben muss.
Der Turm bietet eine hervorragende Aussicht auf den Schönbuch und vor allem auf die Schwäbische Alb. Bei gutem Wetter hast du einen Überblick vom Plettenberg im Süden bei Balingen, der gut mit seinem 158 Meter hohen Fernmeldeturm zu erkennen ist, oder den Hohenzollern in dieselbe Richtung und dann noch bis zu den drei Kaiserberge Hohenstaufen (684), Rechberg (708 m), Stuifen (757 m).
Die drei Kaiserberge sind Zeugenberge der Schwäbischen Alb und bilden eine markante Dreiergruppe zwischen Göppingen und Schwäbisch Gmünd, also in Nördlicher Richtung.
Öffnungszeiten des Turms:
Im Sommer: Sa 13.00 – 18.00 Uhr, So/F 10.00 – 18.00 Uhr,
Im Winter: Sa 13.00 – 17.00 Uhr, So/F 10.00 – 17.00 Uhr
Der Kiosk ist zu denselben Zeiten geöffnet.
Wenn du mit einer Gruppe vorbeikommst und gesonderte Öffnungszeiten wünschst, dann melde dich per Mail unter office@uhlbergturm.de.
Der Turm hat eine durchaus interessante Geschichte:
Bis der 25 m hohe heutige Betonturm Turm gebaut wurde, war vorher ein Holzturm vorhanden, aber zu aller erst hat alles mit einem „Holzgerüst“ im Jahr 1890 begonnen.
Seit den 1870er Jahren entstanden auch in Württemberg immer mehr Aussichtstürme. Eine wichtige Rolle als Bauherrn spielten hier die „Verschönerungsvereine“. Diese begegnen uns ja immerwieder, wenn wir bei Türmen unterwegs sind z.B. auch bei der Errichtung des Killesbergturms.
Den Verschönerungsvereinen geht es darum, Fremde wie Einheimische auf die Besonderheiten der Landschaft aufmerksam zu machen und gleichzeitig auch den Fremdenverkehr zu fördern oder gar erst zu initiieren.
So lag es durchaus im Trend der Zeit, als 1890 der Plattenhardter Forstwart Digel eine einfache Aussichtsplattform, wohl eher eine wackelige Konstruktion aus Holz auf dem Uhlberg errichtete, die bald sehr beliebt war. In den Blättern des Schwäbischen Albvereins haben wir in einem Artikel gelesen: „... unter dem Einfluss des Wetters und der jungen Leute, die das Gerüst zur Schaukel machten, näherte sich der Turm dem Einsturz.“
In anderen Quellen ist zu lesen, dass das Gerüst wegen Käferbefalls abgerissen wurde….
So beschloss die OG Stuttgart Anfang 1902, an Stelle des Holzgerüsts einen richtigen Aussichtsturm zu bauen und beauftragte den Stuttgarter Architekten Prof. Paul Schmohl mit der Planung. Die feierliche Einweihung des neuen Holzturms mit Sandsteinsockel und einer Höhe von 22 m erfolgte am Sonntag, den 11. Oktober 1903 im Beisein von „ungezählten Scharen“.
Der „hölzerne“ Uhlbergturm wurde der dritte Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins überhaupt, nachdem 1896 der Kernenturm aus Sandstein-Mauerwerk und 1899 der Lembergturm aus Eisen errichten wurden waren.
Von der Aussichtsplattform des neuen Turms hatte man eine komplette Rundsicht auf die Alb und die Filder, da sich in jener Zeit noch rings um den Turm Jungwald befand. In nur wenigen Jahren entwickelte sich der neue Turm zu einem beliebten Ziel für Wanderer aus Stuttgart und Umgebung.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden am Holzturm schwere Schäden durch Schädlingsbefall festgestellt, außerdem war der einstige Jungwald inzwischen so hochgewachsen, dass die Aussicht in Richtung Norden auf die Filderebene versperrt war.
Aus diesem Grund entschied sich der Schwäbische Albverein, einen neuen Turm zu errichten.
Im Januar 1961 wurde der bestehende Holzturm abgebrochen. Zunächst wollte man „wieder“, aus Kostengründen nur eine Holzkonstruktion auf einem massiven Steinsockel zu errichten, doch im Laufe des folgenden Jahres entschied man sich für einen Betonturm. Auf den Bau eines Wanderheims wurde hingegen verzichtet.
Das Baujahr 1963 hatte für die Geschichte des Schwäbischen Albvereins eine wichtige Bedeutung: In diesem Jahr feierte der Verein sein 75- jähriges Bestehen; der Uhlbergturm war somit ein Jubiläumsturm.
Heute wird der 25 m hohe Turm durch die SAV OG Plattenhardt betreut. Sie errichtete 1968 eine Grillstelle und im gleichen Jahr begann sie, alljährlich am 1. Mai das Hammelfest am Uhlbergturm auszurichten, das inzwischen zu einer festen Tradition im Vereinsleben von Plattenhardt geworden ist. Dann gibt es Spezialitäten vom Grill wie zum Beispiel Rollbraten vom Alb-Lamm und Flammkuchen.
Der Wald wächst weiter und inzwischen ist die Sicht auf die Filderebene durch die immer höher werdenden Bäume wieder versperrt. Es bleibt weiterhin eine hervorragende Aussicht auf die Schwäbische Alb vom Plettenberg bis zum Hohenstaufen.
1998 erklärte das Landesdenkmalamt den Uhlbergturm zum Kulturdenkmal. Unter anderem wegen dem Kragdach, der Wendeltreppe und der Sandsteinverblendung auf der Turmvorderseite.
Das Gasthaus liegt in der 2200 Seelengemeinde Neuenhaus und wird vom Pächterpaar Laber betrieben. Im Interview gibt Heiko Laber einige Details über ihr Unternehmen preis:
Heiko führt das Gasthaus mit seiner Frau im 8. Jahr auf selbstständiger Basis. Beide haben in der Gastronomie gelernt und sie kommen aus Waldenbuch. Auf dem Weg zu Heikos Eltern in Göppingen kamen sie immer wieder am Gasthaus vorbei und hatten es ins Auge gefasst. Glücklicherweise hatten die Inhaber das Gasthaus ausgeschrieben und so wurde man sich recht schnell einig.
Ihr Konzept ist relativ einfach: sie verkaufen das, was sie selbst gern mögen z.B. keine Meeresfrüchte und kaum Fisch. Die Klassiker sind Rostbraten und Schnitzel. Außerdem gibt es selbstgemachte Maultaschen, Spätzle und aktuell Tellersülz. Seit letztem Jahr haben sie auch Burger auf der Karte, die es auch „offen“, also ohne Brötchen gibt.
Die Küche ist durchgehend von 11:30 Uhr bis 21:30 Uhr geöffnet. Am Sonntag und an Feiertagen hat die Küche nur bis 20 Uhr geöffnet und am Samstag ist Ruhetag außer im Juni, Juli und August. Da ist von 17 Uhr an geöffnet. Über den Nachmittag gibt es allerdings eine reduzierte Karte. Warum ist ausgerechnet Samstag geschlossen? Weil sich die beiden Labers da um ihre Kinder kümmern wollen und der Familie somit einen höheren Stellenwert geben, als ihrem Business.
Früher hatte das Gasthaus 3 Fremdenzimmer. Heute wohnen die Pächter in der oberen Etage und haben somit kurze Wege um am Nachmittag für ihre Kinder sowie für die Gäste da zu sein.
Wenn die vier einmal Urlaub machen, dann in den Ferien und dann ist das Gasthaus auch geschlossen. Erkundige dich also auf jeden Fall, wenn du deinen Ausflug planst.
Insgesamt arbeiten in der Wirtschaft Heiko, seine Frau – als Köchin, 2 weitere Köche, eine Hilfsfrau in der Küche, eine Halbtages-Sekretärin, eine Teilzeitbedienung sowie mehrere Minijober bei Bedarf. An starken Tagen sind sie im Service 5 Leute. Keiner von den Mitarbeitern braucht eine Uniform tragen, da Heiko möchte, dass sich jeder wohl fühlt und von innen heraus strahlt.
Der riesige Biergarten, mit seinen 2 Klimazonen (Schatten und Sonne), wie Heiko sie nennt, fasst bis zu 110 Leute. Alles ist liebevoll eingerichtet durch Heikos Frau. Sie hat das Händchen und Heiko setzt es praktisch um.
Das Logo wurde den beiden von ihren Verpächtern hat es ihnen „geschenkt“. Es zeigt die 3 Kastanien im Biergarten, das Besteck zum Essen sowie die Geradlinigkeit der gesamten Gestaltung.
Bei deiner Anreise beachte bitte, dass die Ortsdurchfahrt in Aich gesperrt. Empfehlenswert ist die Anfahrt durch Waldenbuch mit einem Abstecher zu Rittersport 😉
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