Weit über die Grenzen von Pfullingen hinaus bekannt ist der markante Schönbergturm, auch Pfullinger Onderhos genannt. Doch ein weiteres Wahrzeichen ist eher bei den Pfullingern selbst bekannt - ja selbst jedes Kind kennt sie, die Pfullinger Urschel als ihre Glücksbringerin. Sie soll den armen Familien geholfen haben, wenn sie in Not waren. Verewigt hat man sie am Marktbrunnen, an diversen Privathäusern und auf dem Pfullinger Sagenweg.
Die Sage der Pfullinger Urschel
Man sagt, die Urschel hause heute noch als Geist in und um den im Jahr 1370 erstmals in einer Klosterurkunde genannten Ursenberg, der im Volksmund meist als "Ursulaberg" oder "Urschelberg" bekannt ist, denn die Urschel wurde einst vor langer Zeit durch einen bösen Fluch verwunschen und wartet gemeinsam mit drei Nachtfräulein bis zum heutigen Tag auf ihre Erlösung. Dafür müsste man mehrere Mutproben bestehen, unter anderem folgende:
- Einen bösen Hund von einer Schatzkiste vertreiben
- Die Riesenschlange erwürgen
- Auf den Wackerstein klettern
Es heißt, die Urschel sei von schöner Gestalt mit langem, weißem Kleid und einer prächtigen Radhaube auf dem Kopf, sie trage stets rote Strümpfe und weiße Schuhe und an einem goldenen Gürtel hänge ein ebenfalls goldener Schlüsselbund. Lange ist es her, dass man die Urschel droben am Urschelberg, beim Wasen, in der Sonne sitzen sah, emsig strickend mit ihren goldenen Nadeln und hin und wieder über ihr Strickzeug weg hinabschauend auf das geschäftige Pfullingen, das von dort oben wie eine Spielzeugstadt erscheint.
Wandern auf den Spuren der Urschel
Der Pfullinger Sagenweg startet am Friedhof und ist 5,5 km lang. Die ersten Meter bergauf sind Schweiß treibend, doch hat man den Ursulaberg einmal erklommen, warten Bänke mit tollen Aussichten und diverse Holzskulpturen von Künstler Billy Tröge auf die Wanderer. Die Figuren wurden auf der Basis des Sagenbuches von Stadtrat Martin Fink erschaffen und vor Ort über Infotafeln erklärt. Man begegnet neben der Urschel, dem Pelzmichel, dem Waldmännle und dem Schlafenden Graf. Kurz vor dem Abstieg kommt man am Fritz & Waldcafé mit herrlicher Aussichtsterrasse vorbei und sich stärken..
*Die Sage wurde uns von Schwäbische Alb Tourismus zur Verfügung gestellt.
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