Wir waren zu Gast in Münsingen bei Sarah Baltes, der Geschäftsführerin den interim Kulturhandlungen.
Wer ist Sarah?
Sie wohnt seit ca. 1,5 Jahren in Münsingen, kommt aber gebürtig aus dem schönen kleinen Saarland. Nach ihrem Studium in Weimar fand sie im Ländle eine Anstellung im Bereich Kunst, Kultur und Musik. So fand sie bei uns hier eine neue Heimat. In Münsingen ist sie gut angekommen und hofft, dass die Finanzierung ihres Jobs gegeben sein wird und sie noch länger in Münsingen als Geschäftsführerin von interim bleiben kann.
Was ist interim?
Interim ist ein Kulturverein, der sich für Kunst und Kultur im ländlichen Raum einsetzt. Gegründet wurde er 2012 auf Initiative zweier kulturschaffender Damen, die ein großes Projekt auf die Beine stellen wollten. Die interim war eine Ausstellung, die 2013 zum ersten Mal stattgefunden hat. Als Träger hat sich der Verein gegründet. Diese Ausstellung war das erste Kunst- und Kulturfestival im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Damals war das „Alte Lager“ noch leerstehend und dort fand das Festival als Zwischennutzung der Räume statt.
Der Verein wuchs nach dem erfolgreichen Festival und dadurch stieg die Aufmerksamkeit. Verschiedene andere Menschen wurden auf das Projekt aufmerksam unter anderem auch die Bundeskulturstiftung, die dann ein Projekt zur Förderung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum gestartet hat. Dieses sollte auch herausfinden, was man überhaupt braucht zur Förderung. Dieses Programm TRAFO kam auf interim zu und rief zum Mitmachen auf.
So wuchs das Projekt und man konnte sich eine Geschäftsführerin und eine Geschäftsstelle leisten. Diese ist im alten Pflügerhaus in Münsingen entstanden – einer alten Buchhandlung. Daher stammt auch der Name Kulturhandlungen Schwäbische Alb.
Ein aktuelles Projekt: ICH DU SIE WIR
Aktuell und bis zum Jahresende 2018 läuft im Untergeschoss täglich eine kleines Projekt von Wolf Nkole Helzle. Dabei geht es um eine Fotosammlung der Schwäbischen Alb: historische Aufnahmen, Alltagsbilder, Landschaftsfotos…
Alle werden gesammelt, digital oder eingescannt. Diese Fotos laufen durch ein Programm und projizieren dann eine Art virtuellen Kosmos an die Wände der Kulturhandlungen. Man kann direkt in eine Bilderwelt eintauchen. Den ganzen Abend bis um Mitternacht flimmern die Bilder dann über die Wand. Von außen kann man dieses Kunstwerk noch besser betrachten, als im Raum selbst. Jeder, der möchte, kann Bilder einreichen. Wie genau ist hier beschrieben.
Zusätzlichen zu den Bildern läuft ein Ton von Albton - einer Gruppe von Künstlern, Musikern und Sounddesignern - mit ebenso Ausschnitten aus Alltagssituationen auf der Schwäbischen Alb. Auf ihrer Website haben Albton ein Video hochgeladen, welches die Installation sehr schön zeigt.
Das interim Mobil
Zusätzlich zum Festival können Dank der Fördergelder weitere Projekte realisiert werden. Eines ist ein umgebauter Bus voll mit Kunstmaterial und einem Pool an Dozenten, welches über die Alb zieht und an Orten Station macht, wo keine Jugendkunstschule oder eine ähnliche Struktur für Kinder und Jugendliche vorhanden ist. So macht das Mobil Stopp an Schulen und kann auch angefragt werden. Vor Ort finden dann Workshops zum Thema Kunst für Kinder statt um die Kinder auch im ländlichen Raum an Kunst heranzuführen. Das Mobil kommt kostenfrei. Weitere Infos findest du hier.
Das interim Festival
2017 fand bereits das zweite Festival in der Region des Heidengrabens statt und 2019 wird das nächste in Ehingen realisiert. Dort wird es wieder ein buntes Programm mit Künstlern und Einheimischen geben. Es wird Ende Juni über 4 Tage stattfinden. Die Grundidee der Verbindung verschiedener Kunstsparten macht das Event einzigartig und auf jeden Fall besonders. Es gibt bildende Kunst, Musik und Theater in den verschiedensten Ausprägungen zu bestauen. Die Fotos der letzten beiden Festivals auf der Website von interim sprechen für sich. Schau mal vorbei.
Während das Motto 2017 das Thema SUCHE war, wird es 2019 lauten: interim versammelt. Wer aus Ehingen gern mitgestallt und sammeln möchte, der hält am besten die Zeitung im Blick und schaut auf Facebook vorbei, denn dort werden die kommenden Termine für Treffen und Proben veröffentlicht.
Ein Teilprojekt des Festivals wird eine Ausstellung in einer Galerie in Ehingen sein, wo Künstler porträtiert werden, die auf der Alb arbeiten. Deren Arbeitsweise und Ateliers werden vorgestellt.
Wie geht es mit interim weiter?
Dafür ist Sarah zusätzlich zur Festival Vorbereitung im Gespräch, da im nächsten Jahr die Fördergelder auslaufen. Sie möchte gern weiterhin Kunstprojekte mit den Bürgern der Alb realisieren und arbeitet daher an einer Anschlussfinanzierung.
Die Vision von interim ist es Künstler im ländlichen Raum zusammenzubringen. Die Künstler sollen miteinander vernetzt werden und dadurch die Vielfalt und die hohe Qualität der Künstler auf der Alb gezeigt werden. Es soll auch herausgefunden werden, was die Alb für Künstler attraktiv macht und was es zusätzlich geben sollte, damit sich mehr Künstler ansiedeln und die Alb in ihre Arbeit aufnehmen. Ein Künstlerbund Schwäbische Alb ist Sarahs Traum. Dieser könnte die Grundlage für zukünftige regelmäßige größere Veranstaltungen, wie das Festival sein.
Der Verein
Wer Interesse hat sich im Verein zu engagieren kann sich hier informieren und dem Verein beitreten. Eine Arbeitsgruppe überlegt sich zum Beispiel gerade, wie die Geschäftsstelle in Münsingen mehr belebt werden kann, vor allem wenn alle Aktivitäten in Festival Vorbereitungen in Ehingen stattfinden.
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