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Mit Cojote Outdoor in die Falkensteiner Höhle - Selbst bei sommerlicher Hitze ein kühles Erlebnis - HVP043




 

Wie es zu unserem Besuch in der Falkensteiner Höhle kam…

 

In der Podcast Episode HVP033 fragte ich die Autorin von 111 Schätze der Natur auf der Schwäbischen Alb, die man gesehen haben muss Martina Neher, was ihr Tipp aus dem großen Fundus sei. Sie riet uns, mal in die Falkensteiner Höhle zu gehen und das mit dem Team von Cojote Outdoor.

 

Also schrieb ich sie an, telefonierte kurz darauf mit Joe und wir machten einen Termin aus. Er wollten noch unsere Konfektionsgrößen wissen und los ging's.

 

Wir waren also so mutig und machten uns im Hochsommer auf den Weg in die Kälte.

 

Ablauf der Tour:

 

Wir trafen uns am Parkplatz (zwischen Grabenstetten und Bad Urach), begrüßten und beschnupperten uns und waren uns gleich sympathisch. Wir bekamen Neoprenanzüge und Neoprensocken und zogen alles über unsere Badekleidung. An den Füßen hatten wir unsere eigenen Turnschuhe. Dann gab es noch Helm mit Stirnlampe, ein Vorher-Foto und dann machten wir uns auf den Weg.

 

Der Aufstieg zum Höhleneingang ist super schön durch den Wald und wurde bereits mit Informationen zu einer anderen Höhle und zum Höhlensystem unter der Schwäbischen Alb von Joe geschmückt.

 

Die Falkensteiner Höhle ist eine aktive „wilde“ Wasserhöhle. Das heißt, Wasser tritt durch den Karst aus und bildet hier die Quelle der Elsach. Bei hohem Wasserstand fließt ständig Wasser aus der Höhle aus, nur in trockenen Perioden können die ersten 20 Meter der Höhle trockenen Fußes begangen werden.

 

Am Eingang gab es das zweite Foto mit Joes Kamera, welche auch bei der ganzen Tour dabei war und noch Infos zur Höhle. Das Höhlenportal ist 15 Meter hoch. Die Höhle ist zwar öffentlich zugänglich, sie ist jedoch keine Schauhöhle und daher auch nicht beleuchtet. Ihre Erkundung ist nicht ungefährlich und darf nur bei einer geführten Höhlentour gemacht werden. Außerdem gab Joe noch folgende Geschichte zum Besten: 

 

Anfang des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts beflügelten sagenumwobene Geschichten über die Goldschätze des Ritters von Falkenstein die Schwaben und das ganze Land, die er in der Falkensteiner Höhle bei Grabenstetten versteckt haben soll. Goldgräber-Lizenzen wurden an gutgläubige Käufer verkauft, das Gold wurde jedoch niemals gefunden.

 

Und dann ging es rein. Nach wenigen Metern schon, war es stockdunkel du wir mussten die Stirnlampen anschalten. Wasser umspülte vorerst nur unsere Füße auf dem sandigen und steinigen Weg.

 

Gleich nach den ersten 20 Metern führt der Weg durch den „Demutsschlupf“, der Abstand zur Höhlendecke ist so gering, dass man hier demütig den Kopf senken muss.

 

Übrigens geht man nicht in die Höhle sondern „fährt“.

 

Immer wieder versorgte uns Joe mit Infos zum Gestein und der früheren Nutzung der Höhle und schon recht schnell war unser ganzer Körper im Wasser. An einer lehmigen Stelle fügten wir uns gegenseitig Kriegsbemalung zu und mussten nun schon das ein oder andere Stück klettern.

Nach 400 Metern erreichten wir den ersten und für uns einzigen Siphon, durch welchen wir tauchen mussten. Zwar nur ca. 4 Meter, aber mit der Gewissheit nichts außer Fels über dem Kopf zu haben, doch eine kleine Herausforderung. Danach erreichten wir die Reutlinger Halle und stellten bei ausgeschalteten Lampen fest, was es bedeutet im Stockdunklen zu sein. 

 

Von hier an traten wir auf gleicher Strecke den Rückweg an, doch kletterten und tauchten etwas mehr. Die letzten Meter vor der Kurve, die wieder Tageslicht in die Höhle lässt, gingen wir ohne Licht und verließen uns auf unseren Tast- und Hörsinn.

 

Herrlich war es, als wir nach ca. 2,5 Stunden endlich wieder im hellen warmen Sommer ankamen, denn es war ordentlich kalt in der Höhle.

Zurück am Auto hieß es uns aus dem Neoprenanzug schälen und die Taufe mit Joes Spezialgetränk "Rulamans Rache" stand an *brrrr*. Dieses Getränkt stammt von einer befreundeten Schnapsbrennerei und ist benannt nach dem Buch Rulman von David Friedrich Weinland, welcher als Portrait über dem Höhleneingang hängt. Vermutlich hängt dies dort, weil der Vater von David Friedrich Pfarrer in der Gemeinde Grabenstetten war.

 

Wie kommst du in die Höhle?

 

Touren für dieses Jahr gibt es nur noch bis zum 30. September, danach ist das Begehen/Befahren der Höhle wegen der Fledermäuse untersagt. Einige einzelne Termine in der Woche sind noch frei. Schau also mal auf der Homepage vorbei.

 

In 2019 geht es dann ab dem 1. April wieder los. Die Termine dafür werden ab Anfang Oktober online sein. Dafür kannst du übrigens auch Gutscheine im Online Shop kaufen und sie zu Weihnachten verschenken 😉

 

Wenn du gern mit uns in die Höhle möchtest, dann halte dir den 18. August 2019 im Kalender fest, denn da veranstalten wir eine Ü30 Wanderung für den Schwäbischen Albverein dorthin. Melde dich gern gleich per Mail an.

 

Wer ist steckt hinter Cojote Outdoor Events?

 

Cojote = Constanze (Conny) & Jochen (Joe) & Team aus 12 Guides

 

Seit dem 1. August 2014 gibt es das Unternehmen. Neben den Touren in die Falkensteiner Höhle machen sie noch Höhlentouren überall auf der Schwäbischen Alb z.B. die Gustav-Jakob-Höhle, die Todtsburger Höhle und die Schillerhöhle, im Allgäu, im Altmühltal, in Frankreich, Bogenschießen, Klettern, Survival und andere „Outdoor Geschichten“.

 

Die Idee entstand, da Conny und Joe eine Fernbeziehung führten und diese gern beenden wollten, Conny jedoch keine Arbeit als Musiktherapeutin in Joes Gegend fand. So machten sich die beiden Gedanken, was sie können und daraufhin entstand die Idee. Joe ist Sportwissenschaftler und Rettungsassistent. Und dann haben sie sich ihr ganzen Wissen erarbeitet beginnend mit den Höhlentouren. Sie haben viel Literatur gewälzt, viele Touren gemacht, Equipment getestet, Fortbildungen gemacht im Bereich Höhle und das über ein Jahr lang.

 

Dann haben sie die Homepage gebaut und hatten überraschend in der Techniktestphase die erste Buchung. Auch heute gehen die Guides auch mit nur einer Buchung auf Tour, denn ihre Philosophie ist, dass der eine Gast ja nichts dafür kann, dass sonst keiner gebucht hat. Wobei dies heute kaum noch vorkommt – die Touren sind beliebt und gut besucht.

 

Welche Tourenangebote gibt es?

 

Zusätzlich zu den öffentlichen Touren können diese auch für Teamevents gebucht werden. Ab neun Teilnehmern gehen sogar zwei Guides mit.

 

Es gibt 5 verschiedene Touren von 400 Meter bis 3500 Meter tief in die Höhle. Die Tour 5 kann auch mal bis zu 14 Stunden dauern, setzt jedoch Erfahrung der Teilnehmer voraus. Tour 1 ist auch für Anfänger geeignet, für Kinder ab 8 Jahren und auch für Menschen mit dezenter Platzangst. Durch seine medizinische Ausbildung, weiß Joe damit umzugehen. 

 

Tour 3 ist für Menschen, die ab uns zu einmal bergwandern, gut zu schaffen. Sie geht bis zu 1000 Meter in die Höhle.

Tour 4 und 5 sind nur für bekannte und erfahrene Höhlenbesucher. Man muss das eine oder andere Mal richtig klettern und es kommen auch enge Passagen. 

 

Sollte es zu Komplikationen in der Höhle kommen, wird der Teilnehmer von einem zweiten Guide aus der Höhle begleitet, sodass die Tour für jeden ausreichend abgesichert ist. Bei der langen Tour kam dies jedoch noch nie vor.

 

Was macht für Joe seine Arbeit aus?

 

„Es ist immer noch ein absolutes Erlebnis in die Höhle zu gehen mit diesen Eindrücken.“

Mit seiner Arbeit und der Führung von Gruppen möchte er auch für das Naturphänomen sensibilisieren und für den Schutz sorgen. Er sagt: „Nur was der Mensch kennt, schützt wer auch!“

 

Noch einige Fakten zur Höhle

 

Die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr bei 7 Grad und die Lufttemperatur bei 9 Grad.

Aktuell ist die Höhle bis auf eine Länge von 5 Kilometern bekannt. Touren sind bis 3500 Meter möglich. Danach geht es nur noch für Höhlentaucher weiter.

Entstanden ist die Höhle wie folgt. Oberhalb der Schwäbischen Alb war einmal ein Meer vor 180 – 150 Millionen Jahren. Dann floss das Meer zurück. Der dann folgende Regen angereichert mit CO2 aus der Luft und traf auf das Gestein. Die dabei entstehende Kohlensäure konnten den Kalkstein auflösen. So entstand die Höhle.   

 

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