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Etappe 4 auf dem Donauberglandweg - Von Fridingen nach Beuron - HVP104


Auf der Etappe 4 tauchen wir so richtig ein in den Schwäbischen Grand Canyon - ins Durchbruchstal der jungen Donau. Von Fridingen aus geht es ein Stück parallel zum Donauradweg bis eine Abzweigung zur Ruine Kallenberg wieder Kräfte fordert. Der Ausblick belohnt und durch den Wald mit einigen Auf- und Abstiegen kommen wir ans Schloss Bronnen, steigen hinab zur Jägerhaushöhle, welche durch die Größe ihres Eingangsportals besticht, kühlen uns mit einem Donauradler im Jägerhaus ab, bevor es zum letzten Aufstieg geht und wir durch das Liebfrauental wieder zurück an die Donau und mit ihr zum Kloster Beuron gelangen. Noch wenige Schritte sind es bis zum Bahnhof, wo der Donauberglandweg "endet".


Der komplette Weg ist mit diesem Symbol markiert.

Eckdaten

Strecke: ca. 14,5 km

Aufstieg: ca. 550 m

Abstieg: ca. 580 m

Höchster Punkt: 781 m

 

Versorgungsmöglichkeiten

Fridingen: Bäckerei, Metzgerei, Supermarkt

Einkehren

Fridingen: Ziegelhütte

Fridingen: Jägerhaus

Beuron: Hotel und Restaurant Pelikan

 

Abreise

Mit dem Taxi zum Wanderparkplatz unterhalb des Lembergs

Mit ÖPNV nach Aldingen ab Bahnhof Beuron

Weitere Informationen, GPX Daten und aktuelle Hinweise bekommst du auf der Seite vom Donaubergland.


Highlights

 

Fridingen

Infos dazu in Etappe 3

 

Ziegelhütte

Die Ziegelhütte ist Teil eines Bauernhofes, es gibt ein paar Tiere im Freien und eine Gartenwirtschaft.

 

Donauradweg / EuroVelo 6

Der Donauradweg beginnt in Donaueschingen und geht ca. 600 Kilometer durch Deutschland. Er wurde als Vier-Sterne-Qualitätsradroute des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ausgezeichnet und ist Teil des 3600 Kilometer langen EuroVelo 6, welcher von Nantes in Frankreich bis nach Constanta am Schwarzen Meer reicht. Mehr zum EuroVelo 6 kannst du in unserer Podcast Episode HVP057 erfahren.

 

Ruine Kallenberg

Die um 1200 errichtete Burg liegt auf rund 776 Metern Höhe. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts verfällt die Burg und 1905 brannte der zur Burg gehörende Bauernhof ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Dennoch ist der Bergfried aus behauenen Buckelquadern gut erhalten, hat einen quadratischen Grundriss mit etwa acht Metern Seitenlänge und eine Höhe von 20 Metern. Seit 1974 befindet sich die Ruine im Eigentum des Landkreises Tuttlingen. Von hier oben hat man eine super Aussicht.

 

Schloss Bronnen

Die Burg entstand um 1100–1150 und wurde durch ein nicht näher bekanntes Freiadelsgeschlecht aus der Fridinger Umgebung erbaut. 1409 ging es in den Besitz der Herren von Enzberg über, in deren Besitz es auch heute wieder ist. Für die Öffentlichkeit ist es nicht zugänglich. Während der NS-Zeit wurde das Schloss der NS-Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink zugesprochen und nach Kriegsende von den Franzosen beschlagnahmt.

 

Bronner Höhle & Jägerhaushöhle

Die beiden Steinzeithöhlen waren so bedeutend, dass eine Kulturstufe der Mittelsteinzeit (zwischen etwa 9600 und 7000 v. Chr.) nach dem Ort Beuron benannt wurde, obwohl die beiden Höhlen auf Fridinger Gemarkung sind. Man nennt sie Beuronien.

 

Liebfrauental & Lourdesgrotte

Die Geschichte geht auf das Jahr 1875 zurück, als Bruder Markus Hummel ein Abbild der schmerzhaften Muttergottes in der Gnadenkapelle malte und diese Tafel an einer Felswand am Weg zum Schloss Bronnen anbrachte. Danach verließ er für 12 Jahre das Kloster Beuron. Nach der Rückkehr der Klosterfamilie wurde die Felswand zur Grotte erweitert und eine Lourdes-Madonna angefertigt und dort aufgestellt. 1892 wurde eine Hütte als provisorische Kapelle errichtet und 1956 ließ Bruder Xaver Huber eine neue Holzkapelle errichten. 1983 wurden die Sitzbänke aufgestellt und ein Jahr später die Kapelle saniert. Grund für den Ausbau nach der Rückkehr der Klosterfamilie war die Genesung des Frater Cornelius von schwerer Krankheit.

 

Kloster Beuron & Abstecher zur Holzbrücke

Das Benediktinerstift Beuron liegt auf 660 Metern und wurde 1097 erstmalig urkundlich erwähnt. Beuron war eines der ältesten Augustiner-Chorherrenstifte Deutschlands. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster fast vollständig zerstört. Bis 1738 wurde das Kloster sowie die Kirche jedoch wieder aufgebaut. Mit der Säkularisation wurde das Kloster zum Militärspital und zu Friedenszeiten entstanden Amtswohnungen. Es ging in den Besitz des fürstlichen Hauses Hohenzollern-Sigmaringen über. Ab dem 06.12.1862 begann das klösterliche Leben wieder, weil 2 Brüder die Anlage durch die Stiftung der Fürstinwitwe Katharina von Hohenzollern bekamen. Sie hatten in Rom in der Abtei „St. Paul vor den Mauern“ gelebt und kehrten nun nach Deutschland zurück. Am Pfingstsonntag 1863 begann das Chorgebet in der Klosterkirche wieder. Der Konvent wuchs rasch und so musste angebaut werden. Zum ursprünglichen Kloster kamen ein Refektoriumstrakt, ein Gästeflügel, ein Kleriker- und Bibliotheksbau. Heute ist es Deutschlands größte Klosterbibliothek.

 

Die Holzbrücke ist 73 m lang, 4,2 m breit und sie ist überdacht. Sie ist bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts in den Büchern erwähnt. Wann sie genau gebaut wurde ist nicht hinterlegt. Weil die einstige Brücke vom Hochwasser zerstört wurde, ließ der Prälat Dominik Maier 1801 die heutige Brücke bauen. Man vermutet das die Überdachung der Brücke den Zweck hatte, das hölzerne Tragwerk vor der Witterung zu schützen. Bis zum 19. Jahrhundert mussten Gebühren gezahlt werden um die Brücke zu überqueren. Eine Tafel mit den Gebühren hängt direkt am Eingang. Bis 1975 sind sogar noch Autos über die heute nur für Fußgänger zugängliche Brücke gefahren. 2004 wurde sie zum letzten Mal grundlegend saniert und die Info-Tafeln aufgehängt. Dabei wurde auch der 1953 angebrachte Fußgängersteg aus statischen Gründen entfernt.

 

Beuron und das Haus der Natur

Beuron besteht gefühlt nur aus dem Kloster, doch hat die Gemeinde 670 Einwohner, verteilt auf die Teilorte. Im ehemaligen Bahnhofsgebäude von Beuron findet man seit 1996 das Haus der Natur mit einem großen Veranstaltungsprogramm, mit Ausstellungen, Vorträgen, Seminaren und geführten Wanderungen. Außerdem bietet es der Geschäftsstelle des Naturparks Obere Donau e.V. und dem Naturschutzzentrum Obere Donau ein Zuhause.

 

Donau-Zollernalb-Weg

Wenn du nach den 4 Etappen noch nicht genug hast, kannst du den 157,6 Kilometer langen Fernwanderweg anschließen. Dieser führt dich von Beuron "zurück" nach Gosheim und kann in 10 Etappen aufgeteilt werden. Eine Wegbeschreibung findest du hier.


Hast du Lust den Donauberglandweg mit uns gemeinsam zu erkunden? Dann halte dir das Wochenende im Mai um und nach Himmelfahrt frei und gehe mit uns 4 Tage auf unsere 1. Hörerreise.

Wir werden nur eine kleine Gruppe von 11 Leute sein und können so die Natur wunderbar genießen.




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