Ein Jahr ist es inzwischen her, dass wir unser Bussle gekauft haben. In der Zwischenzeit haben wir einige weitere Touren gemacht, doch hauptsächlich waren wir im Ländle unterwegs. Was die witzigsten Begebenheiten waren, an welchen ungewöhnlichen Plätzen wir übernachtet haben, welche dummen Pannen uns passiert sind und ein paar Tipps für dein Camper Leben haben wir hier zusammengefasst.
Eckdaten zu unserem Bussle
Wir haben einen Fiat Ducato mit RoadCar Ausbau. So wie es ist, haben wir es auch beim Händler gekauft. Wir sind also keine Bastler, sondern Nutzer.
Zusätzlich zur Standardausstattung mit Küche, Bad mit Dusche und Toilette, Bett, Kühlschrank und Co. haben wir eine zweite Batterie einbauen lassen, haben noch ein Solarpanel auf dem Dach, ein zusätzliches Fenster im Schlafbereich und einen Fahrradträger hinten dran. Diese Features sind alle ihr Geld wert gewesen. Bei einer Markise haben wir überlegt, sie jedoch weggelassen und auch noch nicht vermisst.
Frank hat noch zusätzlich einen Wechselrichter eingebaut, der von 12 Volt auf 230 Volt wandelt, sodass wir mit dem Solarstrom gut unsere Laptops und Akkus der Kamera laden können. Wichtig war ihm bei der Auswahl, dass der Wechselrichter haushaltsidentischen Wechselstrom in reinen Sinuswellen generiert, da es sonst zu Problemen mit den Netzteilen unserer Laptops kommen könnte.
Wir fahren mit Diesel, sind zum Glück vom Fahrverbot nicht betroffen, haben ca. 150 PS und eine Länge ohne Fahrräder von 6,5 m. Das ist ganz schön lang, doch noch ok. Standardparkplätze gehen jedoch mit dem Bussle nicht und mit den Rädern hinten dran gleich recht nicht.
Wasser haben wir natürlich auch an Bord, doch das nutzen wir nur zum Waschen und Putzen. Gekocht und getrunken wird nur mit unserem daheim abgefüllten Topwasser. Das ist gefiltertes Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage, die wir auch vor ca. einem Jahr angemietet haben. Der Geschmack ist prima - so fast ganz ohne Stoffe, die nicht ins Wasser gehören. Wenn dich das auch interessiert und du dir eine Anlage zulegen möchtest, dann sage Mike von Topwasser, dass du über uns kommst. Dann erlässt er dir eine Monatsmiete.
Da wir viel unterwegs sind, hat unser Bussle viele Funktionen:
- Hauptwohnsitz
- Nebenwohnsitz
- Büro
- Wochenendhaus
- Aufnahmestudio
- Zweitwagen
- Transporter
Unsere witzigsten Stories
Man kann ja schon mal vergessen, dass man mit einem komplette Haus unterwegs ist oder? So ging es mir auch noch am Anfang, als ich sehr dringend zur Toilette musste. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich bemerkt habe, dass wir ja die Toilette an Bord haben. Die Erleichterung, als mir die Erkenntnis kam, war groß.
Und wenn man während der Fahrt auf Toilette gehen kann, dann kann man auch in der Küche werkeln. Wobei das natürlich legaler ist, denn unser Küchentisch ist vor der Rückbank, an welcher man sich ordentlich anschnallen kann. So einiges Vesper habe ich da hinten also schon hergerichtet. Nur das Schnitzel, welches sich Frank mal gewünscht habe, dass konnte ich ihm nicht braten ;-)
Wir haben zwar eine Dusche im Bad, doch ist die sehr eng und der Wasserstrahl ist nur sehr dünn. Darum haben wir die Dusche bislang auch kaum genutzt. Zum Waschen haben wir zwei Wännele (Wannen) dabei. In eine reinstellen und aus der anderen warmes Wasser schöpfen. Sieht doof aus, funktioniert aber prima und die Füße werden dabei sauberer, statt dreckig.
Unsere ausgefallensten Übernachtungsplätze
Zur Eröffnung des Schönbuchturms im letzten Jahr wollten wir die ersten vor Ort sein und einen prominenten Parkplatz haben, damit man unsere Werbung auf dem Bussle gut sehen kann. Daher sind wir kurzerhand eine Nacht vorher angereist und haben auf der Pole-Position übernachtet.
Praktisch ist es, wenn man in Stuttgart Presseausweise für die Messe hat und dann auch noch dort auf dem Parkplatz bleiben darf. Wir haben es mit dem Parkplatzwächter abgesprochen und der hat uns erlaubt direkt vor der Messe Halle zu übernachten. Mit Blick aufs Bosch Parkhaus, die Autobahn und Flieger überm Kopf war das zwar nicht idyllisch, aber ein Erlebnis für sich.
Wer nach einem Himmelfahrtsfest noch fährt, ist selbst schuld. Daher haben wir nach dem Fest auf dem Grafenberg direkt dort geschlafen. Neben einem kleinen Hof mit Kühen und Gänsen war es total idyllisch, ganz im Grünen.
Unsere weitesten Fahrten
Einmal Hamburg, Magdeburg, Leipzig und zurück.
Einmal ins Erzgebirge über das Wental, die Talsperre Pirk und zurück.
Einmal in die Sächsische Schweiz, Berlin, Leipzig und zurück.
Das Land verlassen haben wir mit dem Bussle noch nicht, sondern sind hauptsächlich im Ländle unterwegs. Nichtsdestotrotz haben wir schon ca. 14.000 gemeinsame Kilometer hinter uns.
Unsere kürzeste "Fahrten"
Warum daheim schlafen, wenn man ein Bussle hat. Das haben wir das ein oder andere Mal gemacht, als wir Franks Haus ausgeräumt haben und kein Bett mehr hatten. Da haben wir einfach in der Hofeinfahrt geschlafen.
Auch in der Nacht vor unserer Hochzeit, als meine Cousine in unserer Wohnung übernachtet hat, nutzen wir unser Ausweichquartier und als mal Freunde für eine Woche zu Besuch waren, habe ich ihnen auch die Wohnung überlassen und allein im Bussle vor der Tür geschlafen. Zu Beginn war es allein schon komisch, doch inzwischen ist das kein Thema mehr.
Unsere dümmsten Pannen
Schon in der ersten Woche habe ich (Susi) leider unterschätzt, wie tief die elektrische Treppe an unserer Schiebetür hängt. Ein Stein war zu hoch und schon war die Treppe kaputt. Eine neue haben wir bis heute nicht...
Auch gleich in den ersten Tagen haben wir unsere Fahrräder auf den Fahrradhalter geschnallt, doch nicht bedacht, dass die Lenker ja schwingen könnten während der Fahrt. So hatten wir genau an dieser Stelle sehr schnell eine Delle im "Dach". Kaschiert durch ein weiteres Heimat-Verliebt Herz als Bäbber sieht man die aber kaum noch.
Unsere Tipps zum Finden von guten Übernachtungsplätzen
Wir nutzen gern Pincamp um Campingplätze zu finden und für nur eine Übernachtung ist die App Park4Night super.
Das waren unsere Einblicke in ein Jahr Bussle Leben. Wir sind gespannt, was noch auf uns zukommt.
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